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Mittwoch, 20. Dezember |
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Jeder Mensch suche sich Vorbilder
(…) Wenn Unrecht geschieht, wenn Not herrscht, wenn Hass gesät wird, wenn Muckertum sich breit macht, wenn Hilfe verweigert wird, - stets ist jeder Einzelne zur Abhilfe aufgerufen, nicht nur die „jeweils zuständige Stelle. (…)
Jeder Mensch suche sich Vorbilder! Das ist möglich. Denn es existieren welche. Und es ist unwichtig, ob es sich dabei um einen großen toten Dichter, um Mahatma Gandhi oder um Onkel Fritz aus Braunschweig handelt, wenn es nur ein Mensch ist, der im gegebenen Augenblick ohne Wimpernzucken das gesagt und getan hätte, wovor wir zögern. (…)
Erich Kästner Hirschgrabenlesebuch 7 |
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Keine Gewalt
Dietrich Bonhoeffer schreibt 1934 einen Brief an Mahatma Gandhi, der Leitfigur der gewaltlosen Unabhängigkeitsbewegung. Er bittet ihn, dass er ihm „den Weg zu einem neuen christlichen Leben in kompromissloser Übereinstimmung mit der Bergpredigt“ zeigt. Der Brief wurde erst vor wenigen Jahren entdeckt und war eine Sensation. Zwei der bedeutendsten geistlichen Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts standen in Kontakt zueinander! Gandhi hatte während seines Studiums in London die Bibel gelesen und war fasziniert von der Bergpredigt. Bonhoeffer wollte durch den ungetauften Gandhi Jesu Botschaft besser verstehen lernen. Das ist kein Widerspruch, sondern folgerichtig: Wir leben mitten in der Welt, und wenn jemand, der nicht zur Gemeinde Jesu gehört, den Auftrag des Herrn zur Gewaltlosigkeit so beeindruckend lebt, dann können und sollen wir uns von ihm inspirieren lassen.
Brall, P. Dr. Carsten, Bayreuth
Neukirchner Kalender 2023 3. Mai |
