Kirchengemeinde Markt Erlbach

 

Volksmusikalischer Gottesdienst am 18. September 2016

Ein persönlicher Kommentar

 

„Einladung zum volksmusikalischen Gottesdienst“ stand auf dem kleinen, etwas  unscheinbaren Plakat „…unter Mitwirkung der Eschenbacher Hausmusik, den Aurataler Sängern und dem  Eschenbacher Zwio.“

Ich war neugierig. Weihnachtlich/adventliche Klänge dieser Gruppen hatte ich natürlich im Ohr – aber ein ganz normaler Gottesdienst mit Volksmusik?  Würde es eine volksmusikalische Liturgie geben? Welche Lieder würden sie singen? Würden die Gebete und Texte auf Fränkisch vorgetragen werden, Herr Pfarrer Eichinger im Dialekt predigen? Und wer und wie viele würden kommen ?

Es kamen viele – und am Ende klatschte die Gemeinde begeistert – und viele lobten und sagten, wie schön die Musikanten gespielt und gesungen hätten – und was für ein schöner Gottesdienst es gewesen wäre. Und das passte gut, denn das Thema des Gottesdienstes war das Lob – das Lob Gottes.

Ja, es wurde Dialekt gesprochen: 1 mal - als Frau Böhringer den Psalm 98 vorlas – und jeder spürte,  wie viel Freude und Begeisterung  aus  diesem uralten Text spricht, der uns bis heute in das Lob Gottes einstimmen lässt, in welcher Sprache auch immer.  

Nein, Herr Pfarrer Eichinger predigte in Hochdeutsch über den Text des bekannten Kirchenliedes: „Großer Gott, wir loben Dich!“

Dessen Ursprung liegt im 4. Jahrhundert. Es ist das lateinische: Te-Deum-laudamus und das wohl das bekannteste Bitt-Lob-und Danklied der christlichen Kirche. Es gibt eine deutsche Übersetzung von Martin Luther, aber die Melodie und der Text des heute so beliebten Liedes stammen aus dem 18. Jahrhundert. Herr Pfarrer Eichinger zeigte auf, dass wir Gott viel öfter bitten, ihm manchmal danken, aber mit dem Loben uns schwer tun. Dabei müssten wir eigentlich nur in das Lob der Engel einstimmen.    

Am Ende der Predigt stimmte die Gemeinde das Lied an – begleitet von den Instrumenten und siehe da! Es war wie immer, wenn „Großer Gott wir loben Dich“ gesungen wird. Der Gesang erklingt kräftig und voller Inbrunst.

Es ist so: Gott kann man am besten singend loben.

Es war wirklich ein volksmusikalischer Gottesdienst – mit sehr viel Musik: mehr als   10-mal kamen die Musikanten „zu Wort“, mal rein instrumental, mal zu zweit, mal in der größeren Gesangsgruppe. Was sie spielten und sangen, das waren bis auf eine Ausnahme alles bekannte Lieder – aus neuerer Zeit: „Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer“   „Meine Zeit steht in Deinen Händen“   „Vergiss nicht zu danken“……. „Möge die Straße uns zusammenführen“ und und und….

Ich bin sicher, viele Gottesdienstbesucher haben wie ich innerlich mitgesungen. Und mir wurde etwas bewusst:  Diese Lieder sind – zwar keine Volksslieder im üblichen Sinn – aber sie gehen zu Herzen, sprechen alle an: Junge und Ältere, Moderne und Konservative, treue und eher gelegentliche Kirchgänger…

Dabei spielt es keine Rolle, ob sie mit dem Akkordeon oder mit der Orgel oder mit dem Keyboard und einer Band begleitet werden.

Volkslieder also im besten Sinn - Gottesvolks-Lieder im allerbesten Sinn…..

Ach ja, „echte Volkslieder“ wurden ganz zum Schluss auch gesungen….. „Im schönsten Wiesengrunde“ und „Wahre Freundschaft“….

Da erschallte es kräftig  und auswendig aus allen Bänken - und die Konfirmanden und Konfirmandinnen wunderten sich.

 

Christl Fleischmann