Kirchengemeinde Markt Erlbach

Was ist

                denn fair?

Genau das  hat auch Jesus in seinem Gleichnis vom Weinbergbesitzer im Blick. Dieser  stellt  Tagelöhner in seinen Weinberg ein, zu verschiedenen Tageszeiten  - und gibt  allen den gleichen Lohn. Gottes Gerechtigkeit ist von Güte und Barmherzigkeit bestimmt. Die Geschichte weckt oft Widerspruch. Die philippinischen Frauen aber entdecken in dem Brauch ihres Landes, von ihrer Ernte ganz selbstverständlich den anderen im Dorf etwas abzugeben –  diese Gerechtigkeit. Sie nennen sie Dagyau. Sich gegenseitig zu helfen – das kennen wir auch bei uns in unserem Lebensumfeld. Darin einen Beitrag zur Gerechtigkeit zu sehen – diesen Blickwinkel verdanken wir unseren philippinischen Schwestern.

 

Natürlich haben wir versucht – etwas typisch Philippinisches in den Gottesdienst hineinzunehmen. Die Lieder, gehören immer dazu. Diesmal haben uns die einfachen und sehr harmonischen Melodien sehr gefallen. Bambus und tropische Früchte vermittelten  einen Hauch von Exotik. Und der lilafarbene Kuchen war der Star auf dem – wie immer reich gedeckten Tisch. Wie jedes Jahr endete der Gottesdienst mit einem gemütlichen Miteinander. Und da sind es dann wir Besucherinnen selber, die in kleinen und größeren Kreisen beieinander stehen und  sich ihre Geschichten erzählen.

 

Come in the circle – Komm in den Kreis und erzähl mir deine Geschichte ….

 

 

Bericht vom Weltgebetstag der Frauen 2017 am 3. März

Das Land: Die Philippinen        Das Thema: Was ist denn fair?

Come in the circle – Komm in unseren Kreis und erzähl uns deine Geschichte …..! “ Wunderbar, wie gut dieses Lied  am Anfang des Gottesdienstes für den Frauenweltgebetstag passte.

 

„Unser Kreis“ war dieses Jahr wirklich ein Kreis.  Im neuen Pfarrgemeindesaal der kath. Kirche  saßen sich über 60 Frauen und 2 Männer  zum  ersten  Mal im Halbrund gegenüber, hatten sich so beim Beten und Singen und Hören im Blick und wer nach oben schaute, sah himmlisches Blau.  Christinnen und Christen auf der ganzen Welt, katholische und evangelische Menschen, auch Lindener und  Markt Erlbacher waren an diesem Tag vereint im Gebet.

 

Frauen aus den Philippinen hatten wir in diesem Jahr  in unseren Kreis eingeladen, um ihre Geschichten zu hören. Mit Bildern aus den Philippinen mit ihren 7000 Inseln stimmten wir uns in die Lebenswelt der Frauen ein. Wir erfuhren, dass dieses Land sehr reich ist – an Naturschönheiten, an tropischer Vielfalt an Obst und Gemüse. Auch die Wirtschaft blüht – freilich nicht für alle: In ihrer Gebetsordnung erzählten 3 Frauen von ihren schwierigen, sehr ungerechten  Lebensbedingungen. Ihre Frage: Was ist denn fair? betrifft viele Menschen existenziell, auch bei uns.

„Gerechtigkeit zu erfahren, selbst gerecht zu handeln – das war das Anliegen, das als roter  Faden  den Gottesdienst durchzog. Die philippinische Künstlerin Apol  hatte in ihrem lebhaft bunten Bild  zum WGF schon eine  Hilfe eingebaut: Justitia – die Frau Gerechtigkeit. Sie soll mit Augenbinde und Waage eigentlich ohne Ansehen der Person Recht sprechen. Auf dem Bild aber  nimmt sie die Binde von ihren Augen. So kann sie die Menschen   s e h e n und sieht jetzt das  

U n g l e i c h g e w i c h t ,  das in der Gesellschaft herrscht.

Christl Fleischmann

 i. A. des Vorbereitungsteams