Kirchengemeinde Markt Erlbach

 

Verabschiedung von Herrn Pfarrer Eichinger  am 12. März 2017

Was mir am 11. März so durch den Kopf gegangen ist:  

Morgen wird unser Pfarrer, Herr Eichinger, offiziell  in den Ruhestand  verabschiedet. 12 Jahre war er Markt Erlbacher Pfarrer … und das wird er bleiben… genau so wie  Regenbodo

REGENBODO?

Regenbodo war Pfarrer in Markt Erlbach vor 860 Jahren, also um das Jahr 1157 herum. Er ist der Erste der vielen Menschen, von denen wir in einer Pfarrchronik * erfahren, dass sie das geistliche Amt  in unserer Gemeinde ausgeübt haben. Sie sind bis heute nicht vergessen. Manches wird über sie berichtet:  Amtliches, auch Persönliches, von ihren Leistungen, aber auch von Schwierigkeiten und Nöten…

Erstaunlich,  wie lange unsere Pfarrer im Gedächtnis unserer Gemeinde geblieben sind!  Aber  wie lange werden sie es noch bleiben? Wird man nach 860 Jahren den Namen Daniel Eichinger und über sein Wirken in Markt Erlbach etwas finden? Auf einem Mikrofilm  elektronisch gespeichert eventuell?  

Wie ich Herrn Pfarrer Eichinger einschätze, wird er darauf  wohl keinen großen Wert legen. Aber ganz sicher wird es ihm wichtig sein, dass die  Botschaft des Evangeliums, die zu verkünden sein Beruf war und ist,   – weitergegeben wird – gut lutherisch - nicht nur vom nächsten Pfarrer, sondern auch von den Menschen seiner Gemeinde….. an die nächste Generation …. und weiter…. und weiter ……

(Die Liste der Pfarrer kann man im Heimatbrief 1988 finden)

 

Bericht vom Verabschiedungsgottesdienst

„Reminiscere“  „Erinnere Dich“ Diesen Namen hat der 2. Sonntag in der Passionszeit – also in diesem Jahr der 12. März. Wie gut passte das zur Verabschiedung unseres Pfarrers Daniel Eichinger aus seinem Dienst in der Markt Erlbacher Kirchengemeinde und seiner Amtstätigkeit als Pfarrer insgesamt!

Es wurde viel erinnert in diesem Gottesdienst. 

Die Gemeinde wurde vor allem bei den Grußworten an das erinnert,  was Herr Pfarrer Eichinger in den 12 Jahren seiner Amtszeit verwaltet und gestaltet hatte.

Der stellvertretende Landrat, Dr. Schnizlein, freute sich für den Landkreis, dass Markt Erlbachs Kirchengemeinde  mit ihrem Pfarrer so eine lebendige Einheit bilden.

Bürgermeisterin, Frau Dr. Kreß,  betonte die stets gute Zusammenarbeit zwischen der Marktgemeinde und der Kirchengemeinde, die vor allem Kindergarten und Friedhof betraf. 

Herr Reeg von der katholischen Kirchengemeinde bedankte sich für das gute ökumenische Miteinander  – besonders im schulischen Bereich und erinnerte an den gemeinsamen Gang der Geistlichen über das Wasser (des Schwimmbades).

Michael Diez, der Vorsitzende des CVJM, hob hervor, dass es zwischen Jugend und Pfarrer auch immer wieder Konflikte  und unterschiedliche Meinungen gegeben hatte. Aber – mit Geduld, gegenseitiger Vergebung und gutem Willen gelang stets ein Neuanfang.

Die Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, Frau Nürnberger, zählte eine Reihe  der vielen Vorhaben auf, die in der Amtszeit Herrn Pfarrer Eichingers  bewältigt werden mussten und konnten  -  von der  Außenrenovierung der Kilianskirche und den Arbeiten am Kindergarten bis hin zu der Einführung des 11-Uhr-Gottesdienstes und des Kerzentisches.

Herr Pfarrer Eichinger wurde auch erinnert: Die gut gefüllte Kirche zeigte ihm, wie groß seine Gemeinde gewesen war und eine leere Bankreihe, wie schwer der Dienst ihm manchmal gefallen war.

Die ganze Verabschiedungsfeier stellte ihm vor Augen, welch ein Schatz an Musikalität und Kreativität ihm hier in Markt Erlbach anvertraut gewesen war. 

Das konnte man hören: Frauenchor und  Kirchenchor, Posaunenchor und  Gospelchor, die Kindergarten-Kinder und die Orgel – und auch die Gemeinde, sie  alle  musizierten und sangen um die Wette. Das klang  – so voll und schön – wie lange nicht mehr. 

Das konnte man sehen -  an den so einfühlsamen  Abschiedsgeschenken: das originellste davon der Pfarrer-Gartenzwerg des CVJM mit entsprechender Vorgeschichte….                                                                   

Und kosten konnte man es auch:  das reichhaltige Abschiedsbuffet für alle, die nach dem Gottesdienst noch ins Gemeindehaus kamen…. 

Pfarrer Eichinger erinnerte auch – uns seine Gemeinde – in seiner Predigt – an das, was er in all den Jahren seiner Tätigkeit als Pfarrer am meisten ausgesprochen hatte – an den Segen Gottes. Er spannte den Bogen von dem Kindervers, den eine Mutter ihrem weinenden Kind zuspricht – Heile, heile Segen --- bis zu dem priesterlichen Segen, den Gott Aaron für sein Volk aufträgt und der bis heute  in jedem Gottesdienst wiederholt wird. Er erzählte von dem fast tauben alten Mann, der nichts verstand im Gottesdienst – und nur um des Segens  willen in die Kirche kam … von der Gewohnheit in früherer Zeit, als von jeder Familie wenigstens einer den Sonntagsgottesdienst besuchte, um den Segen für alle zu bekommen….davon, dass der Segen am Ende des Gottesdienstes der Anfang des Heilwerdens bedeutet… Der Segen - ein kostbares Geschenk für den Pfarrer und die Gemeinde.

Bei der  anschließenden Entpflichtung Herrn Pfarrer Eichingers durch den Neustädter Dekan Ewelt wurde er zwar von seinen Amtspflichten entbunden – nicht aber von seiner Berufung, in einer Gemeinde zu predigen, zu taufen, das Abendmahl zu feiern und den Segen Gottes zuzusprechen. 

„Einmal Pfarrer – immer Pfarrer“ das gilt, solange es Freude und Kraft zulassen.

Herr Dekan Ewelt  gab der Gemeinde noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft:

Es gibt schon Bewerber für die Pfarrstelle in Markt Erlbach. Das bedeutet: Die Stelle kann schon in naher Zukunft evtl. im September besetzt werden. Und bis dahin übernimmt die Pfarramtsführung Frau Pfarrerin Baderschneider aus Hagenbüchach. Sie hatte im Gottesdienst die Urkunde verlesen – sich also damit schon vorgestellt.

Ob mit dieser amtlichen Zusicherung oder ohne:

Wir können Herrn Pfarrer Eichinger beruhigt in den Ruhestand gehen lassen. In seiner Familie wird´s ihm nicht langweilig werden. Und ich bin sicher, dass auch in Zukunft  ihm und unserer Gemeinde  dieser Segen Gottes zugesprochen wird:

Der Herr segne dich und behüte dich; der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der Herr hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 

(4. Mose 6, 24 – 26)

 

Christl Fleischmann

Pfarrerin Baderschneider