Kirchengemeinde Markt Erlbach

Frau Krämer am Pfingstsonntag 2015 wurden Sie offiziell als Mesnerin der Kilianskirche von Pfarrer Eichinger eingeführt.

Seit November 2014 arbeiten Sie schon in der Kilianskirche als neue Mesnerin.  Sie sind eine echte Markt Erlbacherin  – geboren in Markt Erlbach, getauft , konfirmiert und geheiratet in der Kilianskirche, auch Ihre drei Töchter wurden da getauft, konfirmiert und zwei  haben hier schon geheiratet und ihre Kinder zur Taufe in die Kilianskirche getragen. Kam Ihnen je der Gedanke – Sie könnten  die  Mesnerin der Kilianskirche werden?

 

Antwort:

Nein nie! Allerdings habe ich schon immer Herrn Engelhardt bewundert für die schönen und vielfältigen Aufgaben die er als Mesner hat. Als ich hörte, dass die Kirchengemeinde einen neuen Mesner/in sucht, dachte ich: Das könnte ich probieren.

 

Frau Krämer Sie haben Ihre Probezeit erfolgreich hinter sich gebracht, doch im Rückblick muss man sagen, Sie wurden ins Wasser geschmissen und zwar ins eiskalte.  Gleich zu Beginn die große Beerdigung Ihres Vorgängers Walther Engelhardt und  dann stand Weihnachten vor der Tür! Wie kamen Sie mit diesen großen Herausforderungen zurecht?

 

Antwort:

Bevor ich den Dienst antrat besuchte ich einen Grundkurs für Mesner in Heilsbronn. Dort wurden wir mit den  wichtigsten Aufgaben eines Küsters vertraut gemacht. Das war Theorie, doch die Praxis schaut anders aus. Einen Tag vor seinem Tod schenkte mir Herr Engelhardt ein handgeschriebenes Buch in dem alle Aufgaben eines Mesners, in unserer Kirchengemeinde Markt Erlbach, festgehalten sind.  Durch seinen plötzlichen Tod wurde das Buch mir zur großen Hilfe -  bis heute. Mir blieb keine Zeit zum Nachdenken, ich musste handeln und im Rückblick denke ich, dass Weihnachten und alles bis jetzt gut verlaufen ist und in Ordnung war.

 

Advent und Weihnachten, die Passionszeit, Ostern, die Konfirmationen und nun Pfingsten – eine sehr arbeitsintensive Zeit ! Freuen Sie sich auf die Trinitatiszeit, also die Zeit ohne Feste – naja außer der Kirchweih?

 

Antwort:

Ja, das kann man sagen. Vieles muss geplant und organisiert werden und natürlich sieht man, wenn alles fertig ist nicht wie viel Arbeit dahinter steckt.

 

Zu all diesen Gottesdiensten kann immer überraschend eine Beerdigung dazu kommen und auch Hochzeiten - doch da sind die Termine allerdings länger bekannt.

 

Antwort:

Vornehmen kann man sich nichts mehr – das habe ich schon gelernt.

 

Wir haben sieben Glocken auf unserem Turm hängen und Sie Frau Krämer müssen wissen, wann und welche Glocke, bei all den Gottesdiensten, Gebetläuten usw. erklingen muss. Gibt es da eine Läutordnung?

 

Antwort:

Ja, wir haben eine Läutordnung. Ein Beispiel: für eine Beerdigung wird 6 x geläutet und alle 7 Glocken kommen zum Einsatz, doch nicht zusammen. Der Glockencomputer erleichtert meine Arbeit sehr. Das tägliche Gebetläuten, Sonntag einläuten usw. wird einprogrammiert und ich muss nicht vor Ort sein.

 

Die Heizung der Kilianskirche ist ein heikles Thema - den einen ist es zu warm, den anderen zu kalt. Da muss man sicher einiges „Lehrgeld“  bezahlen bis man das richtig im Griff hat?

 

Antwort:

O sehr!! Das ist immer noch das schwierigste für mich in meinem Dienst. Da die Heizkosten für die Kirche sehr hoch sind, wurden jetzt Thermostate angeschafft und ich kann in der Sakristei feststellen, wie die Temperatur im Kirchenschiff ist und entsprechend reagieren. Die Gemeinde bitte ich um Verständnis, dass ich dafür noch etwas Zeit benötige um die Temperaturen richtig im Griff zu haben – ein Gotteshaus ist halt kein Wohnzimmer.

 

Der Blumenschmuck gehört auch zu Ihren Aufgaben und ich habe den Eindruck, dass es Ihnen Freude bereitet die Kirche schön zu schmücken.

 

Antwort:

Daheim dekoriere ich sehr gerne. Lernen musste ich, alle Blumensträuße viel größer zu arrangieren damit der Blumenschmuck in unserer schönen Kilianskirche  gut zur Wirkung kommt. Da bin ich  zuversichtlich, dass ich das hinbringe.

 

Haben Sie Angst vor dem kommenden Erntedankfest? Das war ja der „Glanztag“ Ihres Vorgängers Walther Engelhardt?

 

Antwort:

Schlaflose Nächte habe ich noch nicht, aber in Gedanken beschäftige ich mich schon sehr mit dem Erntedankfest! Nachahmen will und kann ich meinen Vorgänger W. Engelhardt auf keinen Fall. Ich versuche meinen eigenen Stil zu finden – etwas bescheidener – und doch hoffentlich auch schön.

 

Frau Krämer, was gefällt Ihnen am besten bei Ihrem Dienst als die Mesnerin der Kilianskirche?

 

Antwort:

Seit sieben Monaten bin ich im Dienst und mir hat bisher alles sehr gut gefallen. Ich bin sehr gerne Mesnerin! Wünschen würde ich mir, dass die Kirchengemeinde mich als eigenständige Person wahrnimmt, nicht an meinem Vorgänger misst und Kritik – vielleicht auch berechtigte – mit mir persönlich bespricht.

 

Gottes Segen für Ihren Dienst als Mesnerin der Kilianskirche und vielen Dank für das Gespräch.

 

Gitti Ulrich  28. Mai 2015

 Mit der neuen Mesnerin Brigitte Krämer im Gespräch