Kirchengemeinde Markt Erlbach

Spannende Frage: Wer kommt da? Wie viele kommen? Und kommen tatsächlich Radler?  An einem Mittwoch – genau am 10. Juni  – abends um 19.00 Uhr?

Tatsächlich! Ein ganzer Trupp Radler steht kurz vor 7 Uhr abends vor unserer Kilianskirche -  radlmäßig gekleidet -  in leuchtendem Rot! Sie machen sich jeden Mittwoch auf zu einer der Kirchentouren in unserem Dekanat, berichten sie.

 „Wo mir sen, is vorn -  Franken-Radler“ hat einer auf seinem T-Shirt hintendrauf stehen.

Aber es kamen auch welche zu Fuß, und es kamen einige auch auf vier  Rädern,  und es waren insgesamt 70, die sich zu dieser ersten Fahrradandacht in unserer Kirche trafen.

Die Fahrradandachten stehen in diesem Jahr unter dem Gesamtthema:

Die Reformation, Bilder und Bibel.

Herr Pfarrer Ottmüller hatte sich dazu die Beschreibung der Brenck-Kanzel ausgesucht, die mit ihrer Bilder- und Figurensprache, ja sogar mit ihrer Entstehungsgeschichte geradezu ein Musterbeispiel für „typisch evangelische“ Kirchenkunst ist.

Ihre schöne Farbigkeit, die Fülle der figürlichen Darstellungen und die reichliche Vergoldung bewundern wir heute. Als im  Jahr 1621 Vater und Sohn Georg Brenck  die Kanzel für die Ansbacher Johanniskirche schufen,  missfiel sie freilich manchem strengen Protestanten. Ein Glück für die Markt Erlbacher, die die Kanzel im Jahre 1717 den Ansbachern abkauften.

Bis heute „predigt die Kanzel“. Wer vom Fuß der Kanzel aus Mose mit den Gesetzestafeln sieht,  weiter oben die vier Evangelisten erkennt, erblickt  ganz oben auf dem Kanzeldeckel den triumphierenden Christus, den Auferstandenen und hat damit schon das Wichtigste unseres christlichen Glaubens erfasst.

Pfarrer Ottmüller bekräftigte diese „Kanzelpredigt“ mit einem Text aus der Bergpredigt. Matthäus 5, 17 – 20. In diesen Versen schlägt Jesus selbst einen Bogen von den Geboten des Alten Testamentes zu der neuen Welt Gottes, in die er uns vorausgegangen ist und die auch das Ziel unseres Christseins ist.

„Wo Er ist, ist vorn“ fällt mir dazu ein ….

Diese Fahrradandacht war durchaus etwas Besonderes: fremden Besuchern wurde unsere schöne Kilianskirche nahe gebracht, uns Einheimischen wurde wieder einmal bewusst, welchen Schatz unsere Kirche birgt. Frau Lechner begrüßte die Besucher am Anfang und verabschiedete sie am Ende mit besonders flottem Orgelspiel. Nach der Andacht konnten sich nicht nur die Radler an einem kleinen Büffet (von Kirchenvorstandsfrauen vorbereitet)  für die Heimfahrt stärken.

Und diese Sätze konnte man hören: „Wir sind bei jeder Fahrradandacht dabei.“ „Da gehen wir bestimmt nochmal hin!“  „Wo ist eigentlich die nächste?“

Die Fahrradandacht in unserer Markt Erlbacher Kilianskirche

                                                       oder „Die Brenck-Kanzel und ihre evangelische Botschaft“