Kirchengemeinde Markt Erlbach

Raumfahrerin  trifft Kuscheltier – Konserve trifft Wundertüte und ein VV

Nein, so hieß das Thema natürlich nicht, sondern so:

„Immer diese Missverständnisse!-

Besser mit sich und den anderen zurechtkommen.“

 

Wir Frauen vom Frauenbibelkreis hatten uns dieses Thema aus einer ganzen Palette anderer Themen herausgesucht, die die Referentin, Frau Irene Hahn aus Gunzenhausen, anzubieten hat. Denn – diese Erfahrung machen wir alle:  Das Leben könnte so schön sein – in der Familie, im Freundeskreis, unter Kollegen – wenn, ja wenn da nicht der andere/ die anderen so schwierig, so uneinsichtig, so starrköpfig wären.

Dem  „Grauschleier“, der sich so oft  über unser  menschliches Miteinander legt, den  „seelischen Schwelbränden “, aus denen sich so oft verheerende Brände entwickeln, was können wir dem entgegensetzen?

 

Über 50 Frauen hatten sich an diesem Morgen Zeit für das gemeinsame Frühstück genommen, sicher auch deswegen, weil sie eine Antwort auf diese Frage erhofften:

 

Frau Hahn hatte vor allem 2 Gründe für das Missverstehen zwischen Menschen ausgemacht:

 

1. Grund:   Wir Menschen sind  verschieden. 

Auf sehr lebendige und anschauliche Weise – vor allem auch durch einprägsame Begriffe – beschrieb die Referentin  einige Grundmodelle, in die man die Wesensart und seelische Grundstimmung  von Menschen einteilen kann:

 

So entsprechen z. B.  Frauen eher dem Typ „ Schichtenwesen mit  Panoramablick“. Sie können damit vieles, was in ihrer Umgebung geschieht, gleichzeitig wahrnehmen.  Männer dagegen konzentrieren sich als „Phasenwesen mit Tunnelblick“ lieber auf eine bestimmte Sache, ehe sie sich einer anderen zuwenden. Dieser unterschiedliche Blick auf die Welt – Ursache vieler ehelicher Diskussionen!     

 

Nach  einer anderen menschlichen Modellpalette kann man „Raumfahrer/innen“ als Wegbereitern begegnen, „Kuscheltieren“ als Diplomaten. Man trifft auf „Konserven“, die  stets bedacht sind, die Traditionen zu bewahren und auf „Wundertüten“, die immerzu  als Entdecker/innen unterwegs sind, um die Welt zu verändern. Diese Modelle haben allesamt ihre guten und schlechten Seiten – und sind zudem sehr oft in Mischformen unterwegs.

Es war spannend für uns Zuhörer,  bei der Beschreibung der Modelle sich selbst bzw. einen Mitmenschen zu entdecken. „Genau so ist es bei mir!!!“  „Jetzt versteh ich, warum er/sie so ist!“ ...

 

Damit Menschen mit  ihren so unterschiedlichen Charaktereigenschaften  besser miteinander auskommen, hatte Frau Hahn ein VVP mitgebracht:

                  ein Verständigungs-Verbesserungs-Programm:

 

Einige wichtige Schritte daraus: Ja, zu den Unterschieden sagen - sich das Missverstehen eingestehen – über die Ursachen der Verstimmung reden -  Unterschiede tolerieren, ertragen, aushalten -   und vor allem: dem Gegenüber wohlgesonnen sein,  ihm mit Wohlwollen begegnen.

 

Warum  nur fällt uns aber das Wohlwollen so schwer? Das liegt am

 

2. Grund: Wir Menschen sind anfällig für das Böse

 

Oft werden aus Missverständnissen  „Mistverständnisse“. Oft kommt das Böse so harmlos daher mit Sätzen, die so beginnen wie: „ Du bist immer .......“    „Nie hast Du......“   „Dem zeig ich`s aber, .....“

oder mit langem Schweigen...

Warum hängt uns das  Böse so in den Knochen?

Wir verwechseln uns mit Gott, wollen Herrschaft ausüben, wollen Recht haben – nicht Recht geben.

 

Aber wir wollen doch gar nicht böse sein...?

 

Paulus hat im Römerbrief  7 für dieses seelische Dilemma einen wunderbaren Ausdruck gefunden:

In Vers 19 bekennt er:

„Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“

Und in Vers 24 ruft er.

„Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“

In Vers 25 weiß er die Antwort. 

„Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn!

 

Jesus bringt das Missverhältnis zwischen den Menschen und Gott zurück in die Ursprungsordnung.

Durch seine Sühnetat dürfen wir Verzeihen erleben, dürfen  sicher sein: In Gottes Augen sind wir in Ordnung..Gott ist atemberaubend gütig – wohlwollend uns Menschen gegenüber. Und darum können wir auch unseren Mitmenschen gegenüber  verzeihend, tolerant, großmütig – wohlwollend sein.

 

„Jeder von uns geht anders heraus als er hier hineingekommen ist....“  hatte Frau Hahn zwischendurch einmal gesagt. Stimmt!  Wir Frauen waren beim Nachhausegehen: ein wenig satter – vom guten Frühstück, ein wenig erfahrener - vom Gehörten, ein wenig bekannter - mit unseren  Nachbarinnen und beschwingter -  durch die schönen Lieder.

 

Und im Kopf haben  wir dieses VVP – um es gleich zu Hause einmal auszuprobieren, und die Bestätigung von Gottes Treue, Liebe und Geduld mit uns. .

Bericht vom Frauenfrühstück am 19. Februar 2013