Kirchengemeinde Markt Erlbach

FRAUENFRÜHSTÜCK HERBST 2013

Textfeld: Jetzt erst recht!
Bericht vom Frauenfrühstück am 8. Oktober
„Herr, ich sehe deine Welt “ und “...ich freu mich, ja ich freue mich!“ In dieses Lob Gottes stimmten die 40 Frauen im herbstlich geschmückten Gemeindesaal –  in das warme Licht der Morgensonne getaucht – aus vollem Herzen ein.
Es war ein ernstes Thema, zu dem sie sich haben einladen lassen: „Warum lässt  Gott das zu?  Psalm 73“ und der Referent war,  eher ungewöhnlich für unsere Frauentreffen -  ein Pfarrer,  uns allen aber gut bekannt: Herr Pfarrer Ottmüller.
Nachdem sich Pfarrer Ottmüller etwas verspätet hatte, las Frau Miederer, die wie immer einfühlsam durch das Programm führte, die Geschichte vom erschöpften Wanderer vor und hatte uns damit schon  auf die Thematik eingestellt.
„Warum lässt Gott das zu ?“ Diese  Frage wurde  ihm in seinem Berufsleben häufig gestellt. So begann Pfarrer Ottmüller seine Ausführungen.
Und wer fragte so? Es waren vor allem Menschen, die als treue Kirchgänger, gute Christen von großer Not getroffen worden waren, während andere nicht so gut, nicht so fromm.......Da fingen sie an,  an der Gerechtigkeit Gottes zu zweifeln, oft auch zu verzweifeln.
Die Frage nach seiner Gerechtigkeit ist die häufigste Anfrage an Gott. Und sie wird auch in der Bibel immer wieder gestellt – auch in den Psalmen, auch in Psalm 73. Ihn hatte  Herr Ottmüller herausgesucht, um eine Antwort zu finden.

Wer sich den Psalm vorher durchgelesen hatte, wird vielleicht geahnt haben, dass es nicht darum gehen konnte,  zu verstehen, warum Gott Leid und Not, Krieg und Gewalt auf dieser Welt zulässt.  Das weiß
selbst der klügste Mensch nicht.

Der Psalmbeter stellt sich der Frage auf  eine ganz andere, für mich  überraschende Weise:

Der Psalm 73 ist sehr bekannt – aber eigentlich nur sein  Schluss: Der beginnt mit den Versen 23 und 24  Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat  und nimmst mich endlich mit Ehren an.  

Eher unbekannt ist, wer da so spricht und worauf sich dieses trotzige „Dennoch“  bezieht. 
Pfarrer Ottmüller macht in seiner eigenen Übersetzung aus dem „Dennoch“ ein etwas fränkisch angehauchtes:  „Jetzt erst recht“ 

Der Psalmbeter ist  eigentlich auch so ein zweifelnder, verzweifelter Frager...13 Verse lang.
Die ersten 13 Verse  wird da gejammert und geschimpft über die Gottlosen, denen es gut geht, die reich und dick sind (damals ein Schönheitsideal), denen die Leute nachlaufen, die glückselig und mächtig sind.

Diese 13 Verse könnten wir heute mühelos erweitern: Auch wir sind empört über Manager, Sport- und Filmgrößen, Diktatoren, Banker, Politiker – auch Kollegen, Verwandte, die  – gottlos, unverschämt,  unverdient reich und erfolgreich sind.

Und der Frager? Er ist unschuldig, geplagt, verspottet in seinem Unglück !

Aber er sucht bei  Gott Trost  (Vers 1) und er findet
eine Antwort in 3 Schritten:
1. Schritt:	
Er  will den Glauben seiner Vorfahren nicht aufgeben. Das, was viele Generation weitergegeben wurde, kann nicht falsch sein, will er nicht so leicht  wegwerfen.
2. Schritt:  
Er kann denken (anders als das Vieh)  und  will in Ruhe  im Heiligtum, im Gottesdienst nachsinnen über das, was ihn plagt. Tatsächlich erkennt er, dass vieles, was ihm  so herrlich schien, sehr vergänglich ist: Reichtum, Ruhm, Macht  vergehen.
3. Schritt:   
Und plötzlich – fast wie ein Blitz aus heiterem Himmel – kommt ihm dieses:
                   „Dennoch bleibe ich stets an dir.....
                   Pfarrer Ottmüller übersetzt es so:  Doch ich bleib nun erst recht bei dir.
Der Psalmbeter hat die Antwort gesucht und gefunden – auch für uns:
Ich schaue nicht  - weder neidisch – noch hämisch - auf die anderen, sondern ich blicke bei allem, erst recht in meiner Not, auf Gott. Dort finde ich mein Glück.

Der Psalm endet so: Vers 28: Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf den Herrn, dass ich verkündige all sein Tun.
Das ist Luthers Übersetzung.

In einer anderen Übersetzung (Zürcher Bibel)  heißt es:
Mein Glück aber ist es, Gott nahe zu sein
Und das ist die Jahreslosung für 2014

Zum Abschluss lud Frau Miederer noch zu einigen Veranstaltungen ein:
zum nächsten Frauenfrühstück im Februar,
zum Wirtshaussingen
zur Missionsversteigerung,
zur Lesung von Katja Thimm

und nicht zuletzt

zum Frauenbibelkreis an jedem Donnerstag um 9. 30 Uhr.
Da suchen wir auch auf Fragen des Lebens in der Bibel Antworten – und immer wieder
finden wir sie – mit Gottes Hilfe.

„Gott segne dich“ mit diesem Lied beschlossen wir dieses Frauenfrühstück
und gingen hinaus in einen herrlich warmen, sonnigen Herbsttag.