Begebenheiten rund um St. Kilian |
Bericht vom „Frauentreff“ am 18. April 24 - von Christel Fleischmann
Von Hoffnungszeichen in schwerer Zeit
Als kleinen Ersatz für das ausgefallene Frauenfrühstück im Februar hatten wir zu einem „Frauentreff“ mit Sr. Ursula Schmaderer und Sr. Helga Bauer besonders eingeladen: für diesen „normalen“ Frauenbibelkreis-Donnerstag mit Plakaten und in der Zeitung…
Und diese Bibelstunde war – in mancherlei Hinsicht besonders. Im ersten Teil war sie sozusagen die Fortsetzung für die beiden Frauenfrühstücke im letzten Jahr 2023.
Sr. Ursula hatte aus Israel berichtet, wo sie einige Zeit in einem Pflegeheim für Holocaustüberlebende in Beth Elieser – Maalot in den Bergen Galiläas arbeitete. (→Berichte auf der Homepage)
Nun konnte sie davon berichten, wie die Situation heute für die Menschen dort ist - ganz in der Nähe zu Libanon – unter ständiger Bedrohung durch Raketenbeschuss: Die Pflegebedürftigen müssen ganztägig in einem Bunker ausharren, die Mitarbeiter sind in ständiger Alarmbereitschaft. In die freigewordenen oberen Aufenthaltsräume allerdings ist zwischenzeitlich der örtliche Kindergarten eingezogen – und abends werden dort Chorproben abgehalten. Beides hat bei der übrigen Bevölkerung für größeres Interesse und Wohlwollen gegenüber der christlichen Einrichtung gesorgt: - in dunklen Zeiten – ein Lichtblick.
Im Mittelpunkt der Bibelstunde standen die „Emmaus-Jünger“ – auf ihrem Weg von Jerusalem nach Emmaus und zurück – an einem Tag - jeweils 60 Stadien - 10 km und 10 km. (Lukas 24,13 -35)
Zwei Jünger aus dem erweiterten Jüngerkreis – auf 5fache Weise erleben sie ihren Ostersonntag ganz unterschiedlich.
1. Wegstrecke: (V. 13/14): Die Jünger sind verzweifelt – alle ihre Erwartungen sind enttäuscht worden. Wir kennen diese Situation auch.
2. Wegstrecke: (V. 15 – 21) Unerkannt trifft Jesus auf die beiden und fragt nach ihrem Kummer. Die schütten ihr Herz aus. Es tut auch uns gut, wenn jemand nachfragt und uns geduldig zuhört.
3. Wegstrecke: (V. 25 – 27) Jesus hat tatsächlich auf die Fragen und Zweifel der Jünger eine Antwort. Er verweist auf die Heiligen Schriften und die Propheten, wo der Weg Jesu schon vorgezeichnet ist. Ob die Jünger – ob wir alles gleich verstehen? Wir können Gott darum bitten – das zu verstehen, was für uns wichtig ist. Der Heilige Geist kann auch uns leiten.
4. Wegstrecke: (V. 28 – 32) Emmaus – das eigentliche Ziel der Jünger - ist erreicht. Dass Jesus mit ihnen ins Haus geht – dazu müssen ihn die Jünger einladen. So wie es in der Offenbarung steht: „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir!“
Jesus wird vom Gast zum Gastgeber und jetzt erst erkennen ihn die Jünger. Aus ihrer Enttäuschung wird Hoffnung und Freude. Auch wir können das erleben.
5. Wegstrecke: (V. 33 – 35) Mit dieser großen Freude im Herzen eilen die Jünger den ganzen Weg zurück nach Jerusalem. Sie wollen so schnell wie möglich diese wunderbare Nachricht den anderen Jüngern mitteilen: „Jesus lebt! Wir haben ihn gesehen!“ Diesen Weg der Hoffnung können wir auch gehen. Denn Gott ist ein Gott der Liebe, Treue und Hoffnung.
Sr. Ursula hat mit dem berühmten Bild „Emmaus“ von Sieger Köder֍ ihre Bibelarbeit begleitet. Von der Dunkelheit zum Licht – und mit dem Osterlicht zu den Jüngern Jesu – auch zu uns. Mit dieser tröstlichen Botschaft endete die Bibelarbeit mit den Schwestern. Ein kleiner Lichtblick für unseren Frauenbibelkreis: Tatsächlich hat sich eine Frau – eine Neubürgerin- von unserer besonderen Einladung einladen lassen. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
֍Sieger Köder, der berühmte Pfarrerkünstler, hat zu der Emmaus-Geschichte ein Bild geschaffen für seine Kirche in Rosenberg bei Ellwangen. Sie können im Internet dieses Bild anschauen. Aus urheberrechtlichen Gründen will ich es nicht direkt auf diese Seite laden. |
Bilder Lee Pheng Hadlich |