Ev.-Luth. Kirchengemeinde Markt Erlbach

Gemeinde-Aktuell

Bürgermeisterin Dr. Birgit Kress begrüßte

 die neue Pfarrerin Christiana von Rotenhan

mit „ihrer Neubürgertasche“!

Auszug aus der Rede, die unsere Bürgermeisterin,

Frau Dr. Kreß, zur Einführung  von

Frau Pfarrerin von Rotenhan gehalten hat.

Sehr geehrte Frau von Rotenhan,

sehr geehrte Familie von Rotenhan,

 

Sehr geehrte stellv. Dekanin, Frau Baderschneider,

Sehr geehrte Frau Weimann,


Liebe Gemeindemitglieder und Gäste,

 

In Jeremia 29, Vers 1-4 steht „Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn denn wenn´s ihr wohlgeht, so geht’s auch euch wohl.“

 

– Keine Sorge, ich halte keine Predigt!

 

Ich reiße diesen Brief von Jeremia an die Israeliten, denen er im fernen Babylonien Mut und vor allem eine Wegweisung geben wollte, etwas aus dem Kontext und verwende ihn für uns und unsere heutige festliche Begrüßung unserer neuen Pfarrerin, Frau Christiana von Rotenhan!

 

Es ist mir eine besondere Ehre und Freude die Willkommensgrüße der politischen Gemeinde, des Gemeinderates und natürlich von mir persönlich, als Bürgermeisterin, heute Ihnen hier entbieten zu können.

Mit der Ruhestandsversetzung unseres Pfarrers, Herrn Eichinger, kam für uns nicht nur eine Zeit der Vakanz, sondern die Zeit der Suche!

 

Wir suchten einen Pfarrer, eine Pfarrerin, und zwar den oder die beste für unsere Gemeinde.

Was erst als Konkurrenz nachteilig wirkte, nämlich die zeitgleiche Stellenausschreibung für unsere Nachbarkommune Wilhermsdorf, erwies sich letztlich als Segen.

 

Denn erstmals haben wir ein Pfarrerehepaar, das in unseren beiden benachbarten Kommunen wirkt.

Somit ist dies ein weiterer Baustein in der Zusammenarbeit der Kommunen! Mit unserer Nachbargemeinde sind wir im Zweckverband Abwasserbeseitigung und im Mittelschulverbund seit Jahrzehnten verbunden.

Unsere katholischen Gemeindeglieder sind in der Pfarrgemeinschaft mit Wilhermsdorf eingebunden.

Und nun rücken auch unsere evangelischen Gemeinden fast familiär näher zueinander!

Interkommunale Zusammenarbeit zahlt sich aus! Das wissen wir sehr genau!
In der Kommune gilt es in vielen Bereichen. Nur noch gemeindeübergreifend können Fördergelder generiert werden und gemeinsame Ausschreibungen bringen bessere Ergebnisse.

 

So auch diese Ausschreibung der Pfarrstelle, die wir allerdings nicht bewusst lanciert haben.

Umso größer unsere Freude, dass wir mit Ihnen, Frau von Rotenhan, so einen Glücksgriff gemacht haben!

Sehr geehrte Frau von Rotenhan, Ihnen eilt der Ruf voraus, dass Sie sehr verlässlich, äußerst engagiert, sehr kinderlieb und sehr naturverbunden sind, um  nur eine kleine Auswahl Ihrer guten Eigenschaften zu nennen, die mir bei meiner Recherche genannt wurden.

Schön ist es vor allem, dass Sie beide bei uns wohnen werden. Dies ist im Lichte Ihrer Vorbehalte gegen Landkreise mit 3 Buchstaben auf dem Kennzeichen, umso höher einzuschätzen. Sie werden sehen, auch im Landkreis NEA gibt es Menschen, die ihr Auto beherrschen.

 

Und von wegen, wer sich in Unterfranken behauptet hat, hat in Mittelfranken ein leichtes Spiel ….

 

Ich habe schon recherchiert, mit welcher unvorsichtigen Bemerkung Oberbürgermeister Remele Sie in Schweinfurt verabschiedet hat!

Egal, wir haben uns jedenfalls mächtig ins Zeug gelegt: Die Kirchengemeinde hat das Pfarrhaus und den Garten auf Vordermann gebracht und für Ihre zwei Hunde abgesichert.

Der unmittelbare Nachbar, der Heimatverein, hat mit Unterstützung der Kommune und mit viel Eigenleistung die Sanierung des Rangau-Museum abgeschlossen, so dass Sie den schönsten Ausblick auf die beiden schönsten Gebäude unserer Marktgemeinde haben! Nur die Kommune ist etwas im Verzug, aber nächste Woche bekommen Sie eine neue Hauptwasserleitung in der Hauptstraße und ab nächstem Jahr – wenn es so läuft wie wir uns das vorstellen, eine ganz neue Straße!

 

Also roter Teppich für unser neues Pfarrerehepaar!

 

Eine Frage bleibt allerdings noch offen: Wie haben Herr und Frau von Rotenhan denn entschieden, wer sich für welche Stelle bewirbt?

Ich stelle mir die Überlegungen und Diskussionen so vor …:

„Ich gehe auf die Frankenhöhe und Du ins Zenntal hinunter?“ „Mir gefällt die gotische und stattliche Wehrkirche in Markt Erlbach besonders gut – du stehst doch mehr auf Barock?“

Oder …. „In Markt Erlbach sind schon etliche Posten mit Frauen besetzt, da passe ich besser hin …“

Wer weiß, vielleicht erfahren wir es ja noch. Egal!  ….

 

Liebe Frau von Rotenhan, Sie kommen hier in eine sehr lebendige und aktive Gemeinde, die von vielen tüchtigen, vor allem ehrenamtlich engagierten Menschen mitgetragen und –gestaltet wird. Überhaupt wird Markt Erlbach in vielen Abhandlungen höchst bemerkenswert beschrieben:

Ich zitiere: „Auf der Hochfläche des fränkischen Keuperlandes, das kaum Gewitter berühren und wo eine gesunde Luft herrscht, liegt Markt Erlbach, das zu den Urdörfern der fränkischen Kolonisation zählt. Hier sicherte vielleicht schon im 8. Jhd. ein Königshof als Stützpunkt die sich kreuzenden Verbindungswege vom Aisch- zum Zenngrund und von Neustadt nach Ansbach.“

Wenn wir das Revue passieren lassen – Königshof --- dann ist es nicht mehr als legitim, dass wir eine adelige Pfarrerin bekommen …

Diese Abhandlung übrigens stammt aus dem Büchlein „Kilianskirche Markt Erlbach“.

Im Übrigen ist der Vogel auf unserer Kirchturmspitze keine Flugente oder eine Gans, wie Ihre kleine Enkelin Emilia vermutet hat, sondern ein stattlicher preußischer Adler, der der Sonne entgegenfliegt. Er wurde 1953 erneuert und zeugt von unserer ehemals preußischen Vergangenheit.

Erst 1810 ist Markt Erlbach bayerisch geworden.

 

Zurück ins hier und jetzt:

 

Ich kann Ihnen versichern, dass jeder und natürlich auch ich und der Marktgemeinderat das bestmögliche dazu beitragen werden, dass Sie sich bei uns schnell heimisch fühlen werden und wir, die für uns gewohnte harmonische Zusammenarbeit von politischer und kirchlicher Gemeinde fortsetzen können.

Zusammen werden Sie weiter an dem bauen, was Ihre Vorgänger hier errichtet haben, doch sicher werden Sie, Frau von Rotenhan, auch eigene, neue Akzente setzen. Jede/r Pfarrer/in entwickelt sein/ihr eigenes Profil, jeder Mensch in einer verantwortungsvollen Position muss seinen eigenen Stil finden, um überzeugend zu sein. Eine Neubesetzung ist deshalb auch immer ein kleiner Neuanfang, auch wenn natürlich hier das Fundament, die christliche Botschaft, unverrückbar bleibt. …..

 

Dieser Aufgabe werden Sie, liebe Frau von Rotenhan nun hier in unserer Kirchengemeinde nachgehen. Darauf freuen wir uns, denn ich bin überzeugt, dass wir mit Ihnen der „Stadt bestes nicht nur gesucht, sondern gefunden haben!

 

Mit meinem kleinen Begrüßungsgeschenk, etwas für den Garten --- Unser Wappentier, die Bracke, handgeschmiedet vom örtlichen Schmiedemeister, Franz Kirchdörfer, und Vitamine in der Markt Erlbacher Schale, sowie zwei handgefertigte Schlüsselanhänger, damit Sie wissen, wo Sie jetzt zuhause sind, wünsche ich Ihnen alles Gute und Gottes Segen.

…..

 

Dr. Birgit Kreß

Erste Bürgermeisterin

25.09.2017