Ev.-Luth. Kirchengemeinde Markt Erlbach

Gemeinde-Aktuell

Nein! – Da waren  kein feierlicher Einzug, keine Posaunenklänge  oder herzliche  Willkommensgrüße  an  ihrem 1. Gottesdienst in unserer/ihrer  Markt Erlbacher  Kilianskirche. Da war  nur eine kleine traurige Gemeinde  - versammelt  zur Beerdigung von Käthe Wittmann, die  Frau  Pfarrerin Christiana von Rotenhan abhielt – am letzten Mittwoch.

 

Natürlich – am  Sonntag darauf   geleiteten die Kirchenvorstände von Markt Erlbach, Linden und Jobstgreuth und eine stattliche Anzahl Pfarrerinnen und Pfarrer  Frau von Rotenhan unter den feierlichen Klängen von Posaunenchor und  Orgel in die Kirche. Hier hatte sich  eine große Gemeinde  Geladener und Eingeladener eingefunden: alle  gespannt erwartungsvoll:

Wie wird sie sein, die neue Pfarrerin? viele erleichtert:  – Nach nur einem halben Jahr  ist die Vakanzzeit zu Ende, die Zeit der zusätzlichen Vertretungen und der Unsicherheit!

 

Die Einführung einer Pfarrerin/eines Pfarrers in den Dienst einer Gemeinde  folgt einer ganz bestimmten Ordnung. Und es sind  daran auch mehrere  Personen beteiligt, diesmal  4 Geistliche  und  2 Kirchenvorsteherinnen:  Die Bestellungsurkunde wird vorgelesen, an die Verfassung der ev. luth. Kirche Bayerns wird erinnert, Bibelworte werden zitiert aus der Apostelgeschichte, aus dem Lukas-Evangelium und dem Petrusbrief, die das Amt aus biblischer Sicht beschreiben, persönliche Segensworte werden zugesagt, und in einer Ansprache wird auf die besondere Situation von Gemeinde und Pfarrer eingegangen, danach folgt das zustimmende Ja der Pfarrerin und des Kirchenvorstandes. Zuletzt bittet die Gemeinde  mit einem Lied um den Beistand des Heiligen Geistes für sich und ihren neuen Geistlichen:

“Komm Heiliger Geist..!” 

 

Das alles ist  ein sehr gewichtiger Akt, aus dem ersichtlich wird,  wie viel Bedeutung und Verantwortung dem Amt des Pfarrers, der Pfarrerin beigemessen wird. Aber da war auch dieses  Lied des Frauenchores, dessen Refrain das Komplizierte wunderbar einfach zusammenfasste:

Ich bin hier, Herr, meinst du mich Herr?.... Ich will gehn, Herr. Führe du mich! Leg dein Volk mir tief in Herz und Sinn.

 

In der Predigt kam  Pfarrerin von Rotenhan dann selbst zu Wort:   In dem  vorgegebenen Text aus dem Lukasevangelium Kapitel 18, Vers 28 – 30  fragen die Jünger nach dem Lohn für alle ihre Mühen und Opfer, die sie in der Nachfolge Jesu zu erwarten haben. Und Jesus verheißt ihnen ein Vielfaches dessen hier auf Erden  und in der kommenden Welt. Pfarrerin von Rotenhan machte klar, dass   Jesus damit keine Kosten-Nutzen-Rechnung  nach weltlichem Maßstab anstoßen wollte.   Wer Jesus nachfolgt,  hat Wertvolleres als irdisches Gut zu erwarten: ewiges Leben. Es soll  die Antriebskraft, der Motor für alles sein,  wozu wir Christen in unserem irdischen Leben  von Gott beauftragt werden. Was Jesus uns da überträgt, das herauszufinden ist keine leichte Aufgabe.  Und so ließ uns unsere neue  Pfarrerin  nachdenklich zurück.

 

Von Herrn Ebert als Moderator geschickt aneinandergereiht, schlossen sich an den  Gottesdienst die Grußworte an. Sie wurden ihrer Aufgabe gerecht, die Erwartungen und Wünsche der verschiedenen Gremien an die neue Pfarrerin zu formulieren, aber gleichzeitig  Zusammenarbeit und Unterstützung anzubieten.

 

Frau Dr. Kreß  spannte mit ihrer als Grußwort getarnten – teils humorvollen, teils sehr ernsten -   Ansprache einen weiten Bogen zwischen den verschiedenen Aspekten der Tatsache, dass die beiden Pfarrstellen Markt Erlbach und Wilhermsdorf  von einem Ehepaar besetzt sind. Neben der Wirtschaft, Kultur, dem Abwasser- und Schulverband und der katholischen Gemeinde sind mit der evangelischen Seite jetzt alle wichtigen Bereiche zwischen den Nachbargemeinden verbunden. Gut so! Gleichzeitig hatte unsere Bürgermeisterin auch einiges Persönliche über die neue Pfarrerin herausgefunden – ihre Naturliebe, Wanderfreude und einiges mehr.  Unser gemeindliches Wappentier als rostigen Gartenstecker gab`s als Willkommensgeschenk.

Weitere Grußworte sprachen Herr Reeg für die katholische Kirchengemeinde Maria Namen, Herr Rektor Blaufelder für den Schulverband der Grund- und Mittelschule, Pfarrerin Bogendörfer als Seniorin für das Pfarrkapitel des Dekanats Neustadt/Aisch.

 

Von unserer Kirchengemeinde reimte Matthias Berger für den CVJM.  Er freute sich darüber, dass es diesmal nicht  eine halbe  oder dreiviertel, (wie in Linden) sondern eine  ganze  Pfarrerin gebe, dass diese keine Angst vor dem Ungestüm der Jugend haben müsse, sondern dass es ihr Ziel sei, junge Menschen für Jesus zu begeistern.  Frau Nürnberger als Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes dankte Frau Baderschneider für die Vertretung im Amt während der Vakanz und dem Architekten Herrn  Wirsching dafür, dass die Renovierung des Pfarrhauses fristgemäß abgeschlossen werden konnte. Sie sprach von den Sorgen und Unsicherheiten, die jede Neubesetzung begleiten – aber vor allem darüber, dass die Gemeinde gespannt ist auf die Visionen der neuen Pfarrerin und  die neuen Wege, die man mit ihr gehen wird.  Als  Willkommens-Geschenk gab es einen Himbeerstrauch und einen Garten-Gutschein.

 

Frau Christiana, Barbara Freifrau von Rotenhan beschloss mit einem herzlichen Dank für alle guten Wünsche  den Gottesdienst. Beim anschließenden Empfang bei Sekt und Häppchen konnte jedes Gemeindeglied sie noch persönlich begrüßen und auch ihre Familie  - ihren Mann und ihre beiden Söhne - kennenlernen.

 

Ich möchte doch noch einmal zurück zu Frau von Rotenhans 1. Gottesdienst in unserer Gemeinde. Ist es nicht ein wunderbarer, hoffnungsvoller  Beginn ihres Dienstes bei uns, dass sie mit Käthe Wittmann einen Menschen auf seinem letzten Weg begleitete, der im festen Vertrauen auf die frohe Botschaft Jesu  gelebt hatte? 

 

Christl Fleischmann

Einführung  von Pfarrerin Christiana von Rotenhan in die Markt Erlbacher Kirchengemeinde am 24. Sep. 2017