Ev.-Luth. Kirchengemeinde Markt Erlbach

Gemeinde-Aktuell

Weltgebetstag

am 2. März 2018 -

bei ungemütlichen

Temperaturen!!

Titelbild zum Weltgebetstag 2018

 

Tropfen auf  Tropfen – Tropfen und Linien  aus flüssigem, heißen  Wachs – aufgebracht auf Stoff – farbigem Stoff –  so ist das Bild für den Weltgebetstag 2018 entstanden.   Sri Irodikromo, die Malerin hat diese uralte  Batik Technik  aus Java für viele ihrer Frauenbilder gewählt.  Java ist  das Land ihrer Vorfahren. .

 

Die Frau, die uns auf dem Bild begegnet - jung ist sie. Leicht kann man – an ihrem Gesicht, ihrer Kleidung – besonders an dem kunstvoll um den Kopf geschlungenen Tuch ihre afrikanischen Wurzeln  erkennen.

 

In ihrem  Gesicht spiegeln sich  Stolz, Würde,  Zufriedenheit wider – und ein Hauch von Glück.  Sie scheint voranzuschreiten mit aufrechtem Gang. Aber - mit geschlossenen Augen? Als ob sie nach innen hört.  Lauscht sie einem schönen Klang? Vielleicht dem Rhythmus von Trommeln – Sie  sind  ein Stück afrikanischer Kultur -  hier,  jenseits des Atlantiks – der Klang der Heimat ihrer Vorfahren – vielleicht ein Stück Wiedergutmachung  oder Bestätigung, dass Unterdrückung und Ungerechtigkeit – Sklaverei - ein Ende haben können.

 

Aber – es gibt Stimmen, die sagen, dieses Bild passe eigentlich nicht zum Weltgebetstag aus Surinam.

 

Eine Afro-Surinamerin – groß und das Bild beherrschend, klein und nebensächlich hinter ihr 3 Frauen aus verschiedenen Ethnien….. kein Moksi – kein Mischmasch – kein ausgleichendes, friedliches  Nebeneinander – an dem wir uns ein Beispiel nehmen wollten….

 

Themaverfehlung!

 

Themaverfehlung?

 

Auf  unserem Textheft finden wir -  direkt neben der Frau – das Thema dieses WGTes:                              

Gottes Schöpfung ist sehr gut …..

 

An jedem einzelnen Geschöpf können wir es erkennen – an jeder einzelnen Blüte der Millionen Blüten von Apfelbäumen, an jeder Mücke, an jedem der 7 Milliarden Menschen unserer Erde – die wunderbare Schöpferkraft Gottes und eben auch an dieser Frau, ob sie nun reich oder arm, unbedeutend oder bedeutend ist, schwarz oder weiß, …

 

Gottes Schöpfung ist sehr gut, weil sie die einzelne Kreatur  immer auch in eine  Gemeinschaft hineinstellt, in eine Umwelt, die ihre Existenz sicherstellt und sie stark macht.  So kann man die 3 Frauen und den Wald im Hintergrund auch sehen und deuten.

 

Gottes Schöpfung ist sehr gut, weil sie kein abgeschlossener Akt ist  -  sondern weil sie von Beginn an  die Möglichkeit zur Veränderung in sich birgt. Kleider, die uns schützen  und schmücken,  Pflanzen, die wir anbauen und Tiere, die wir zähmen und züchten…..die Naturgesetze, die wir zu unserem Nutzen anwenden und die Musik – der Rhythmus der Trommel, der uns bewegt und erfreut… Bilder, die wir malen können, um Gedanken und Gefühle auszudrücken….wie gut, dass wir unsere Welt verändern können….

 

Gottes Schöpfung ist sehr gut –  der Umgang der Menschen  mit ihr ist es oft nicht  - wir wissen das, und  das haben auch die Frauen im fernen Surinam angesprochen -  vor allem in ihrem Schuldbekenntnis – in den Fürbittgebeten – in der Anregung ihre Mitchristen  in der ganzen Welt zum verantwortungsvollem Handeln zu verpflichten …..

 

Gott , den Schöpfer allen Lebens – um Weisheit zu bitten, um den rechten Umgang mit seiner Schöpfung – das ist der einzig richtige Weg in unsere Zukunft – Im Alltag machen wir es doch auch so: Klappt etwas nicht, dann wenden wir uns am besten an den Fachmann bzw. die Fachfrau.  Und Gott gibt uns – erwiesenermaßen ja auch immer wieder eine  neue Chance  - zeigt uns neue Möglichkeiten auf …. 

 

Schauen wir uns doch mal die Frau auf dem Bild genau an – Sie ist schwanger – Früher sagte man in diesem Fall: „Die Frau ist guter Hoffnung“.  Und das können wir auch – in guter Hoffnung, dass Gott auf unser Beten und Bitten hört.

 

Christl Fleischmann

Frauen aus Surinam luden dazu ein

Ein Bericht vom Gottesdienst in der Kilianskirche von Christl Fleischmann

 

Was hat das Bild in der Zeitung mit dem Weltgebetstag zu tun?

 

Mehr als es zunächst den Anschein hat: Die Weed – zugefroren und für das Schlittschuhfahren geeignet – bedeutet – große Kälte. Die Weed  beleuchtet -   bedeutet, die Feuerwehr hat es möglich gemacht, dass Kinder und Erwachsene auch bei Dunkelheit ihrem Vergnügen nachgehen können – da war etwas los.

Und die Kirche – von innen beleuchtet - nicht nur – wie jeden Abend – von außen -  da war auch etwas los:  

 

Der Gottesdienst zum Weltgebetstag

 

Etwa 50 Besucher – darunter 2 Männer – hatten sich dazu einladen lassen, zusammen mit Frauen aus der ganzen Welt – miteinander zu beten. Die Gebetsordnung hatten die Frauen aus Surinam unter das Thema Gottes Schöpfung ist sehr gut“  gestellt.

Der Schöpfungsbericht in der Bibel – 1. Mose Kapitel 1 – stand dabei im Mittelpunkt.

 

Im Verlauf des Gottesdienstes lernte man die verschiedenen Bevölkerungsgruppen kennen, die sich dort angesiedelt haben: Indogene, Niederländer, Afrikaner, Inder, Javaner, Maroons und Kreolen. Noch gibt es ein friedliches Miteinander  - trotz verschiedener Religionen. Freilich durch die Bedrohung des Landes durch Umweltschäden z. B. beim Abbau von Gold entstehen Ungleichheiten und der Zusammenhalt der Menschen ist gefährdet.

 

Der Umgang der Menschen mit der Natur ist also in Surinam genauso ein Problem wie bei uns und war  Gegenstand der Gebete. Gott um Weisheit bei der Gestaltung seiner Schöpfung zu bitten, das ist das Anliegen der Frauen aus Surinam.

 

Viele schöne Lieder – mit sehr eingängigen Melodien – begleiteten die Texte.

 

Zuletzt bekam jeder Besucher, jede Besucherin noch zur Erinnerung an den Gottesdienst ein blaues Segensbändchen umgebunden.

 

Freilich – wegen der großen Kälte, die sich trotz der Heizung nicht vertreiben ließ, wird dieser Gottesdienst noch länger in Erinnerung bleiben.

 

Die meisten Frauen ließen sich aber danach ins Gemeindehaus einladen, um sich dort mit Tee und exotischen Häppchen (mit Kokos, Ananas und Erdnüssen) aufzuwärmen,  die ökumenische Nähe

mit den Frauen aus der katholischen und evangelischen Gemeinde zu genießen und ein kleines Tänzchen zu wagen.

 

Und draußen auf der Weed gab es Getränke und Bratwürste. 

 

FLZ 5.3.2018