Ev.–Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach |
Mein Bericht zum Gottesdienst am Erntedankfest 2020
Die Kirche – bis auf den letzten Platz* gefüllt – der Posaunenchor verteilt auf der gesamten Nordhälfte der oberen Empore – der Kirchenchor, eine kleine Auswahl von Frauenstimmen – die Erntegaben, zu eindrucksvollen Bildmotiven gestaltet - auch sie mussten Abstand halten - das Erntedankfest - feiern in Coronazeiten. *der zur Verfügung stand
„Erde atme auf, Wort nimm deinen Lauf! Er, der lebt, gebot: Teilt das Brot!
Dieser Refrain des Liedes „Kommt mit Gaben und Lobgesang“ (EG 229), gesungen vom Kirchenchor, eignet sich gut als Motiv für die drei Hauptgedanken in der Predigt von Frau Pfarrerin Christiana von Rotenhan.
Im Mittelpunkt das Evangelium von der Speisung der Viertausend (Markus 8,1-9).
Erde atme auf! Erleichtert sehen wir – vor Augen und in der biblischen Geschichte, dass Gott für alles sorgt, was wir zum Leben nötig haben. Und nicht nur Nahrung und Kleidung gehören dazu, sondern auch die Schönheit von Blumen, Farben, der Musik und vieles andere mehr.
Wie uns die Geschichte mit Jesus zeigt, gibt es nicht nur genug, sondern es bleibt auch etwas übrig Bei Jesus waren es 12 Körbe. Und wieviel haben wir zu viel? Davon sangen wir in diesem Lied***: „Die Ernte niemals endet…“ Es .ist eine harte Anklage an uns alle. Beim Singen mussten wir uns selber schuldig sprechen für Ausbeutung, Verschwendung, Gleichgültigkeit und die Zerstörung der Umwelt. Was im Erntedanklied ***: „Die Ernt‘ ist nun zu Ende“ schlicht „Sünde“ heißt, wird hier direkt beim Namen genannt. Schön und glatt gereimt sind die Verse nicht und die Gemeinde sang sie verhalten, hörbar beschämt von seinem Inhalt.
Teilt das Brot! Was aber sollen wir nun mit dem Zuviel machen? Jesus gibt den Menschen damals und auch uns kein einfaches Rezept. Sein Evangelium, sein Auftrag an uns lautet: Was kann ich tun, damit es uns und anderen gutgeht? Jesus traut uns zu, dass wir richtig entscheiden, Nöte erkennen, großzügig sind oder vielleicht auch manchmal kleinlich sein müssen.
Frau von Rotenhan wies die Gemeinde in diesem Zusammenhang auf die beiden Kollekten-Büchsen am Ausgang (corona-bedingt) hin, die mit dem blauen Band für die eigene Kirchengemeinde und die andere für die unterschiedlichsten Aufgaben in aller Welt. .
Erde atme auf! Zuletzt gab Frau von Rotenhan der Gemeinde noch ein paar praktische Anregungen mit, wie wir den Auftrag Jesu, zu teilen, ausführen können: darüber nachdenken, was uns schon gelungen ist, sich für jedes Jahr eine Veränderung vornehmen z. B. Umstellung der Heizung, unser Konsumverhalten, Vermeidung von Müll, Fahrrad statt Auto… u. ä. darauf vertrauen: Gott hat Geduld mit uns und ER traut uns zu, dass wir etwas Gutes für unsere Welt machen können.
Und ER hilft uns dabei, wenn wir uns verändern wollen, unser Miteinander, unseren Lebensstil. Davon durften wir in den beiden letzten Strophen des Liedes singen und Gott für seine Wegweisung danken. Dabei klang der Gesang der Gemeinde erleichtert und fröhlicher und man spürte das ursprüngliche Morgenlied förmlich heraus: Aus meines Herzens Grunde sag ich dir Lob und Dank….
Ein Letztes: Es gab eine Menge abzukündigen und daran zeigte sich, dass in unserer Gemeinde viel geschieht bei Jung und Alt, von den Taufen der Jüngsten – bis zu den Älteren und ihrem Segnungsgottesdienst. Es beginnt wieder manches – wenn auch stets mit Anmeldung.
Schön, dass die junge Vikarin, Frau Breunig, die Fürbitten hielt und der Gemeinde den Segen Gottes zusprach.
*** Ein Lied, das 2018 für die Aktion Brot für die Welt geschrieben wurde auf die Melodie von Lied 443: Aus meines Herzens Grunde und Lied 505 Das Erntedankfestlied: „Die Ernt ist nun zu Ende“
Christl Fleischmann |
Bilder von Erich Ebert Kirchenvorstand |