Ev.–Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach |
Mein Bericht vom Gemeindefest am 14. Juli 2019 Von der Predigt der Kinder, der Eule, der Glocken und vom Festhalten
Ob… ? Wieviele…? Ja! Das Gemeindefest konnte auch heuer wieder im Freien stattfinden, und es hatte sich eine große Zahl Gemeindeglieder auf der „Kirchenwiese“ eingefunden: Junge und Alte und die Allerjüngsten - der herrliche Anblick einer großen Gottesdienst-Gemeinde unter Sonnenschirmen und Baldachinen. Es war ja auch ein besonderer Anlass mit diesem Fest verbunden: vor 40 Jahren war das Gebäude des evangelischen Kindergartens an der Waaggasse errichtet worden. In einer kurzen Begrüßung erinnerte die stellvertretende Leiterin Frau Sabrina Graf daran. Danach berichtete Frau Sybille Weigmann, als langjährige Mitarbeiterin und Leiterin unseres evangelischen Kindergartens von dessen wechselvoller Geschichte. Im Laufe der 40 Jahre wurde er immer wieder renoviert, modernisiert, wurde neuer Platz für neue Angebote geschaffen, zuletzt für Kleinkinder unter 2 Jahren. Auch die Liste der Erzieherinnen ist lang. Die längste Zeit - über 40 Jahre - war Frau Erika Kilian hier tätig. Für die meisten Besucher ist dieser Kindergarten ein Ort der Erinnerung: als Kind, als Eltern, als Großeltern. Und für kurze Zeit durften wir - erwachsene Zuhörer – uns wieder wie Kinder fühlen mit frommer Gymnastik bei dem gemeinsamen Lied: Hallelu – Hallelu Halleluja - Preiset den Herrn Halleluja - Männer und Frauen im Wechsel und keine der Bänke kippte. Und dann kam die Predigt – gehalten von den 66 Kindern des Kindergartens und der Erzählerin Lina Seefried. Sie gestalteten die Geschichte „Purzelbäume für den lieben Gott“ von Franz Hübner. Alle Kinder waren als Tiere verkleidet und traten in kleinen Schwärmen auf: Mäuse, Füchse, Termiten, Tauben und Möwen, Pfaue, Delphine, Wale, Giraffen, Schmetterlinge, Gänse, Hühner und eine Eule. Die Geschichte beginnt mit einem Gerücht: „Gott kommt zu Besuch“. In Windeseile verbreiten die Tiere die Nachricht über die ganze Welt. Und alle sind sogleich in großer Aufregung: Wie sollen sie den höchsten Besuch würdig empfangen? Und alle beginnen sogleich – entsprechend ihrer Art – sich zu schmücken, besondere Kunststücke einzuüben. Manche Tiere sind allerdings ratlos. Nur eine bewahrt die Ruhe und tut nichts: die Eule. Sie weiß und von ihr erfahren es die Tiere und auch wir Menschen: Gott muss nicht zu Besuch kommen – er ist schon da, immer schon da. Wir müssen nur still werden und zur Ruhe kommen, um IHN zu spüren und SEINE Stimme zu vernehmen.
Frau Pfarrerin von Rotenhan fügte der eindrücklichen Predigt der Kinder noch diesen Gedanken hinzu: „Wer könnte denn in unserer Zeit, unserer Gemeinde, die Rolle der Eule übernehmen?“ Ihre Antwort: Die 7 Glocken unserer Kilianskirche. Sie rufen, mahnen, erinnern uns alle, die Kinder und die Erwachsenen immer wieder daran: Kommt zum Gottesdienst! Dankt und bittet Gott für den heutigen Tag! Unser Leben – von der Geburt bis zum Tod ist in Gottes Hand! Betet um den Frieden! Es gab viel Applaus für die so hübsch und sorgsam ausgestatteten Kinder und ihr Gewusel vorne am Altar. Darüber hinaus konnten wir als Gemeinde miterleben, wie der Glaube und das Vertrauen in Gottes Liebe schon den Kleinsten ans Herz gelegt werden kann. Für die musikalische Begleitung des Festes sorgten, wie jedes Jahr, der Posaunenchor und der Kirchenchor. Und mit dem Segen Gottes beschloss Frau Pfarrerin von Rotenhan diesen ganz besonderen Gottesdienst. Anschließend sprach unsere Bürgermeisterin Frau Dr. Birgit Kreß ein Grußwort im Namen der politischen Gemeinde. Jedes der Kindergartenkinder bekam einen kleinen Erli-Hund-Anhänger (Die Erlbacher wissen, was das ist), und für den Kindergarten gab es eine kleine?! Geldspende. Natürlich ging das Fest nach dem Gottesdienst noch weiter: Lange Schlangen bildeten sich vor den Getränke-, Essens-, Kuchen- und Kaffeeausgaben. Satt wurden alle. Ein Bücherquiz, die Besichtigung des Kindergartens mit Fotoausstellung und Spielstationen und eine Zaubervorführung wurden als kleines Programm für den Nachmittag angeboten. Dieses schöne Fest – so wurde mir berichtet – endete freilich mit Tränen. Viele Kinder – von den Eindrücken dieses Tages schon ganz erschöpft – wollten sich einfach nicht von ihren Ballons trennen. „Halt deinen Ballon fest!“ hatten die Eltern ihnen eingeschärft. Und das wollten viele Kinder dann auch. Schließlich ließen sie ihre Ballons aber los und davonfliegen. Die Erinnerung an die Botschaft ihrer Predigt, die sollten sie aber wirklich festhalten. Das wünschen wir ihnen und uns. Ein besonderer Dank gilt den Gemeindegliedern aus Siedelbach, Haidt und Kemathen, die die Organisation des diesjährigen Gemeindefestes übernommen hatten.
Christl Fleischmann
|
Eule |
2 von den 7 Glocken |
Löwen |
Fuchs |
Zauberer |
Kuchen |
Essensausgabe |