Ev.–Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach

Der Faschings-Gottesdienst am 27. Februar 2022

Geht das? 

Fasching feiern in der Kirche, nachdem in dieser Woche Putins Armee den  Krieg gegen die Ukraine begonnen hat?

Natürlich haben die Verantwortlichen für diesen Gottesdienst, Frau Vikarin Breunig und das Markt Erlbacher Faschingskomitee sich  diese Frage auch gestellt. Ihre Antwort darauf war – keine Absage aber eine Feier, die durchzogen war  von Mitgefühl und Gedanken an die leidenden Menschen in der Ukraine, unserer Sehnsucht  nach Frieden und Glück und  dem Weg dazu,  den uns die  Bibel  aufzeigt.  Ein Weg, der dem Fasching nicht entgegensteht.

 

Viele Menschen haben sich zu diesem Gottesdienst einladen lassen.  Bis auf den letzten „erlaubten“ Platz war die Kirche besetzt. Alle kamen maskiert (na klar! Corona), viele dazu auch verkleidet, darunter die „Kappen- und Ordensträger“ des Markt Erlbacher Faschingskomitees. Insgesamt bot das Kirchenschiff so ein fröhlich-buntes  Bild – angestrahlt  von  hellem Sonnenschein.  

 

Am Beginn des Gottesdienstes stand das Gedenken an die Menschen im Krieg.

Gleich beim Eintreten hatten Besucher/innen Kerzen am Taufstein angezündet und ein Gebet gesprochen. „Von guten Mächten wunderbar geborgen..“ Die Melodie dieses Liedes – von Herrn Bien auf seiner Posaune  gespielt, erinnerte daran, dass es Gott ist, dem wir uns

in unseren Sorgen und Ängsten anvertrauen können. Der Bitte um Frieden in der Ukraine galt auch das Gebet, das das  Kinderprinzenpaar gemeinsam sprach.

 

Aber natürlich prägte auch  der Fasching mit seiner Musik, seinen Bräuchen große Teile des Gottesdienstes. Da war der Einzug des Faschingskomitees  von schwungvoller Blasmusik und vom Klatschen der Leute begleitet. Immer wieder ertönte der Erlbacher Faschingsruf:

Erba-AHAA!! Erba-AHAA! Frau Vikarin Breunig erhielt für die Gestaltung dieses speziellen Gottesdienstes von der Präsidentin Andrea Tiefel den Faschingsorden „Elfi“, den sie jetzt zusammen mit der kleinen Narrenkappe zu ihrem Talar trug.

 

Danke für unsre Fosernachtzeit

Danke für Trubel, Heiterkeit…..“   sang dann die Gemeinde nach einer bekannten Melodie.

 

Als Mittelpunkt des Gottesdienstes  hatte Frau Vikarin Breunig sowohl den Bibeltext als auch ihre Predigt  dazu  in eine gereimte Form gebracht….

Zunächst las Herr Stieglitz das Hohelied der Liebe aus dem 1. Korintherbrief  Kapitel 13 vor.

Frau Breunig legte in  ihrer  Predigt  dar, dass die Liebe alle Bereiche des Lebens  durchdringen muss:  – die Macht, die Pflicht, den Besitz, den Glauben, die Gerechtigkeit, die Ordnung und die Fürsorge. Nur so können sie  dazu dienen,  das  menschliche Miteinander   erträglich  und gut zu gestalten.  Die Liebe ist ein Schatz, der uns von Gott geschenkt wurde – durch seinen Sohn Jesus Christus.

Gegen Ende der Predigt gab es noch die Anregung, sich im Fasching als Liebe zu verkleiden.

Frau Breunig beherrscht  die Kunst, auch Ernstes und Ermutigendes in  Reimen auszudrücken,

wirklich gut. . 

Auch  dafür und  für die Liebe gab es  ein Dreifaches „Erba-AHAA

 

Besonders berührende Momente in diesem Gottesdienst:

das  wohltönende  Solo-Trompetenspiel von Herrn Bien

der Nachruf auf das vor kurzem verstorbene  Mitglied der Faschingsgesellschaft, Herrn Friedlein alias „Scheich“ 

die Fürbitten des Kinder-Prinzenpaares

 

Trotz des ungewohnten „Faschingstreibens“ war es ein würdiger Gottesdienst.

 

Zuletzt gab es noch für jeden Gottesdienstbesucher einen Krapfen geschenkt – frisch vom hiesigen Bäcker gebacken -                                                                 Christl Fleischmann

Foto Fritz Ruhmann