Ev.–Lutherische Kirchengemeinde Markt Erlbach |
Mein Bericht zum Gottesdienst am Kirchweihsonntag und zum 200. Jubiläum der Schützengesellschaft 1822 am 21. August 2022
Ein doppeltes Geburtstagsfest für 200 Jahre und für über 700 Jahre
Man sieht es ihnen an, dass sie zusammengehören, die Männer und Frauen, Ältere und Jüngere – in festlicher „Tracht“ in fränkischem Schwarz-Weiß, die Damen mit edel gestreifter Schürze und grünem Tuch. Hell glänzen die schweren silbernen Ketten der Würdenträger und viele bunte Anstecknadeln an den Revers.
Es ist die Markt Erlbacher Schützengesellschaft 1822, die sich vor der Kilianskirche zum Foto aufgestellt hat, um danach ihre Feierlichkeiten zum 200. Gründungsjahr mit einem gemeinsamen Gottesdienst zu beginnen. Bei ihrem Einzug in die Kirche ging der Fahnenträger voran. – Schwer ist sie, diese Vereinsfahne mit ihren unzähligen Fahnenbändern – Ausdruck einer reichen und bis heute lebendigen Tradition.
Frau Pfarrerin von Rotenhan, gratulierte am Beginn des Gottesdienstes den 2 „Geburtstagskindern“ dieses Tages: der Schützengesellschaft zum 200. aber auch der Kilianskirche, die an diesem „Kirchweihsonntag“ auf eine über 700 Jahre alte Geschichte zurückblicken kann.
Kirchenchor und Posaunenchor sorgten für den festlichen Rahmen dieser „doppelten Geburtstagsfeier“.
„Lobe den Herrn meine Seele und was in mir ist seinen heiligen Namen…“ Diese Verse aus dem Psalm 103 stellte Frau von Rotenhan in den Mittelpunkt ihrer Predigt. Dankes- und Lobesworte sind bei einem Jubiläum üblich, im Gottesdienst dabei auch Gott zu loben und zu danken durchaus angebracht. Aber so wie der Psalmenbeter nach dem herrlichen Lob auch vielerlei Sorgen und Nöte vor Gott bringt, so geht es uns auch oft. Die Theologin Dorothe Sölle hat eines ihrer Gedichte so überschrieben: „Warum ich Gott so selten lobe!“ Und sie zählt auf, wo sie Gottes Hilfe und Beistand vermisst. Im Verlauf des Gedichtes aber gibt sie sich den Rat, jeden Tag 3 Dinge zu suchen, für die sie Gott loben und danken kann. Diesen Rat gab Frau von Rotenhan auch ihren beiden Geburtstagsfeiergruppen weiter. Und sie ermunterte ihre Zuhörer, gleich einmal ein paar Gründe zu nennen. Und es gab ein paar Mutige… Sie dankten für den Regen nach der Dürre und sie lobten die schönen Sonnenblumen, die den Altarraum schmückten… Loben und danken kann man üben: sich statt der „Fehlerbrille“ einfach immer wieder die „Lobsuchbrille“ aufsetzen.
Der Schützengesellschaft empfahl die Pfarrerin, trotz mancher Zukunftssorgen dankbar zu sein, dass sich ihre Sportart so viele Jahre gehalten hat. Der Kirchengemeinde hielt sie vor Augen, dass es Grund zum Loben und Danken gibt, wenn die Kirche immer noch – von weitem sichtbar in der Mitte des Ortes steht – ein Treffpunkt für die Menschen zu den verschiedensten Gelegenheiten.
Der beste Grund – Gott zu loben – aber ist die Erinnerung an SEINE Zusage bei unserer Taufe. Es ist ein Glück, Dich Gott zu kennen.
„Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt…“ , sang der Kirchenchor zum Ende des Gottesdienstes.
Ein schöneres „Kirchweihlied“ kann ich mir nicht denken. Christl Fleischmann
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